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Der Neue hat sich gemeldet: EZB-Kronprinz Trichet.

foto: apa/Farinacci
Brüssel - Die Preisstabilität ist nach Worten des designierten neuen EZB-Präsidenten Jean-Claude Trichet der beste Beitrag der Europäischen Zentralbank (EZB) zu mehr Wachstum und Beschäftigung in der Euro-Zone. Preisstabilität ist eine notwendige, aber nicht ausreichende Bedingung für mehr Wachstum. Vielmehr sind unter anderem noch Strukturreformen und eine solide Finanzpolitik erforderlich", sagte der französische Notenbankchef am Donnerstag bei seiner Anhörung im Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments in Brüssel. "Zwischen Preisstabilität und Beschäftigung gibt es keinen Widerspruch", stellte Trichet die Grundhaltung der EZB heraus.

Das Parlament muss noch über den Kandidaten abstimmen, hat allerdings kein Vetorecht. Trichet soll den Niederländer Wim Duisenberg im November an der Spitze der Europäischen Zentralbank (EZB) ablösen. Der Weg für Trichets Kandidatur war frei, nachdem ihn ein Pariser Gericht im Juni von Vorwürfen in Zusammenhang mit einem Bankenskandal in Frankreich freigesprochen hatte. Duisenbergs Ausscheiden vor dem Ende der offiziellen achtjährigen Amtszeit war bereits zu Beginn der Währungsunion auf Drängen Frankreichs, das den zweiten Präsidenten zu stellen beanspruchte, vereinbart worden. Trichet wird für die volle Amtszeit ernannt.

Den regelmäßig vorgetragenen Wünschen des Parlaments nach mehr Transparenz der Notenbank hielt Trichet entgegen, dass die EZB mit dem unmittelbaren Erläutern der Zinsentscheidungen vor der Presse die Öffentlichkeit in die Lage versetze, die Beweggründe der Geldpolitik nachzuvollziehen. (APA/Reuters)