Das Land ist noch immer gespalten: Staatschef Lagos verzichtet wegen Boykottdrohung des Koalitionspartners auf Ehrung
Redaktion
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Staatschef Ricardo Lagos mit der Witwe von Salvador Allende, Hortensia Bussi, vor einem Gemälde des vor 30 Jahren verstorbenen Präsidenten am Vorabend des Jahrestags.
Santiago - 30 Jahre nach dem Tod des sozialistischen
Präsidenten Salvador Allende gedenkt Chile am Donnerstag des
Militärputschs vom 11. September 1973. Auch drei Jahrzehnte nach der
blutigen Machtergreifung von General Augusto Pinochet spaltet die
Erinnerung das südamerikanische Land.
Bei der Gedenkfeier in seinem Amtssitz in Santiago verzichtet der
sozialistische Staatschef Ricardo Lagos auf eine Ehrung Allendes,
weil der christdemokratische Koalitionspartner mit einem Boykott
gedroht hatte.
Stattdessen sollte Allende bereits am Vorabend mit einer Feier in
seinem Amtszimmer geehrt werden, wo er sich beim Vormarsch der
Militärs erschoss. Der 87-jährige Pinochet, der bei der Rechten noch
immer verehrt wird, plante keinen öffentlichen Auftritt. Von seiner
Junta waren bis 1990 mehr als 3000 Menschen verschleppt, gefoltert
und ermordet worden. (APA)
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