Der deutsche Physik-Nobelpreisträger Wolfgang Ketterle und seine Kollegen vom Massachusetts Institut für Technology (MIT) in Cambridge stellen ihren Erfolg in der neuen Ausgabe des US-Fachjournals "Science" vom Freitag vor.
Verbesserungen in der Präzisionsmessung
"Ultratief gekühlte Gase versprechen enorme Verbesserungen in der Präzisionsmessung", erläutert Ketterles Kollege David Pritchard. Sie ermöglichten etwa genauere Atomuhren und bessere Sensoren für die Schwerkraft.
Jede atomare Bewegung erstarrt
Bei der als "absoluten Nullpunkt" definierten Temperatur von rund minus 273 Grad Celsius erstarrt jede atomare Bewegung. In normaler Raumtemperatur dagegen flitzen Atome mit der Geschwindigkeit von Flugzeugjets umher. Die jetzt erzeugte neue Rekordtemperatur reduziert ihre Beweglichkeit auf einen millionsten Teil. Das heißt, sie brauchen eine Minute, um fünf Zentimeter vorwärts zu kommen. Um den Rekord zu erreichen, nutzten die Forscher eine "Falle" aus magnetischen Feldern und Schwerkraft.
Die Forscher erwarten auch, neue Phänomene bei einer derart niedrigen Temperatur zu entdecken. So wollen sie untersuchen, wie Atome bei dieser Rekordkälte auf eine Oberfläche reagieren, und wie sie sich bewegen, wenn sie auf einen engen Kanal beschränkt sind.
1995 entdeckte Ketterle-Team Bose-Einstein-Kondensat