Semiconductor Manufactoring International (SMIC) http://www.smics.com/ , der größte chinesische Chipproduzent, will Motorolas Halbleiter-Kapazitäten in China übernehmen. Entsprechende Verhandlungen befänden sich in einem fortgeschrittenen Stadium, berichtet die Financial Times. Konkret geht es dabei um die Übernahme von Motorolas Fabrik in Tianjin im Norden des Riesenreiches.

Motive unklar

Die genauen Motive für die Expansionspläne des chinesischen Halbleiterproduzenten sind eher unklar. Sie dürften aber eine Reaktion auf die Wachstumsstrategien der Konkurrenten aus Taiwan sein. Sowohl die taiwanesische Semiconductor Manufacturing Company als auch die United Microelectronics Corporation, die beiden größten Chip-Auftragsfertiger der Welt, haben jüngst angekündigt, auf dem Festland-Markt Fuß fassen zu wollen. Dazu wollen die beiden Unternehmen in Chip-Werke mit eher älterer und weniger teurer Technologie investieren.

Harte Konkurrenz im Lowend-Bereich

Die jetzt von SMIC ins Auge gefasste Chipfabrik in Tianjin war von Motorola vor acht Jahren gegründet worden und sollte vor allem Pager-Chips produzieren. Durch den Siegeszug der Mobiltelefone einerseits und günstigere Einfuhrzölle andererseits, durch die Chips aus besser ausgestatteten Fabriken in anderen Ländern importiert werden konnten, wurde die Fabrik für Motorola allerdings nach und nach bedeutungslos. Für die chinesische SMIC hat dagegen eine Investition in das Werk Sinn: "Der Konkurrenzkampf zwischen taiwanesischen und chinesischen Herstellern wird nicht im Highend-Bereich ausgetragen, sondern bei Technologien, die im Lowend-Bereich zum Einsatz kommen", sagte Daniel Heyler, ein Merrill-Lynch-Analyst in Hongkong. (pte)