Bei der Behandlung von Raucherbeinen oder der so genannten Schaufensterkrankheit würden immer häufiger alternative Methoden eingesetzt, deren Wirksamkeit meist nicht belegt sei, sagte Diehm. Er kritisierte unter anderem Therapien, bei denen Ozon entweder inhaliert oder gespritzt wird.
Mensch
Ärzte warnen vor Alternativ-Behandlung bei Durchblutungsstörungen
Zum Teil Gefahr durch Nebenwirkungen
Baden-Baden - Viele Ozon- oder Sauerstoff-Therapien sind
nach Expertenansicht nicht geeignet, um Durchblutungsstörungen in
Armen und Beinen zu behandeln. Zum Teil gehe von diesen alternativen
Heilmethoden sogar eine Gefahr aus, da sie oft Nebenwirkungen
aufwiesen, sagte Prof. Curt Diehm von der Universität Heidelberg bei
der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Angiologie (DGA) in
Baden-Baden.
Als gefährlich bezeichnete Diehm die aus den USA stammende
Chelat-Therapie, die Arteriosklerose-Patienten angeboten werde. Den
Patienten wird dabei eine spezielle Lösung gegeben, um zum Beispiel
Kalzium in einem Molekül zu binden und über die Niere auszuscheiden.
Die "Entkalkung der Gefäße", die dem Schlaganfall vorbeugen und
angeblich Raucherbeine heilen soll, entziehe dem Körper Mineralstoffe
und Spurenelemente, warnte Diehm. "Der Kalziumstoffwechsel kann
gestört werden, was Herzrhythmusstörungen, Krampfanfälle und
Atemstillstand hervorrufen kann." Nierenversagen und Schädigungen des
Knochenmarks seien nach einer Chelat-Therapie beschrieben worden,
sagte Diehm, auch von Todesfällen habe er gehört. (APA/dpa)