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Dschibuti/Nairobi - Wenige Tage vor Ablauf eines Ultimatums an 100.000 unerwünschte Einwanderer im ostafrikanischen Dschibuti sammeln sich Tausende in einem Transitlager des Flüchtlingshochkommissariats der Vereinten Nationen (UNHCR). "Etwa 6000 Menschen sind derzeit in dem Lager", sagte William Asare, der Vertreter des UNHCR, am Freitag in Dschibuti. Etwa 800 von ihnen hätten einen Asylantrag gestellt und hofften, mit ihren Familien bleiben zu können. Im Juli hatte die Regierung von Dschibuti etwa 15 Prozent der Bevölkerung zur Ausreise aufgefordert, da sie sich illegal im Land aufhielten.

Nach Ansicht des Internationalen Menschenrechtsverband FIDH hatten die USA zuvor Druck auf die Regierung in Dschibuti ausgeübt. Durch die Ausweisungen sollten Anschläge auf westliche Ziele in dem Land am Horn von Afrika verhindert werden, vermutete die Organisation. In Dschibuti sind amerikanische, französische und deutsche Soldaten stationiert. Die USA bestreiten den Vorwurf. "Wir haben niemanden aufgefordert, Menschen auszuweisen oder gar zu deportieren", sagte eine Sprecher der US-Botschaft in Nairobi.

Bisher haben etwa 60.000 Menschen das Land verlassen. Bis zum 15. September sollen die letzten illegalen Einwanderer ausgereist sein. Die meisten von ihnen kommen aus den Nachbarländern Äthiopien und Somalia. Die Menschenrechtsorganisation spricht von Vertreibungen. Der Kampf gegen den Terrorismus dürfe nicht als Vorwand dienen, unter Missachtung der Menschenrechte Tausende von Menschen des Landes zu verweisen. (APA/dpa)