Wien - In bemerkenswerter Eintracht haben am Samstag im Ö1-"Mittagsjournal" sowohl der für die ÖBB zuständige Verkehrsminister Hubert Gorbach (F) als auch Gewerkschaftschef Wilhelm Haberzettl die Aussagen von Finanzminister Karl-Heinz Grasser zur ÖBB-Reform kritisiert. Beide vermissten auch eine Zusage des Finanzministers zur Finanzierung des Infrastrukturausbaus.

Gorbach: "Nicht zweckdienlich"

Gorbach bezeichnete es als "nicht zweckdienlich", dass Grasser mitten in den Verhandlungen sich öffentlich zu Wort melde. Jetzt Details zu verkünden störe die Verhandlungen. Haberzettl warf dem Finanzminister vor, analog zur voest mit der geplanten neuen Struktur eine Zerschlagung anzustreben.

Haberzettl: "Offenbarungseid" des Finanzministers

Der Infrastrukturminister betonte, dass für den Ausbau der Infrastruktur im Schienenbereich als Untergrenze eine Milliarde Euro bis 1,2 Mrd. nötig seien. Der Gewerkschaftsvorsitzende meinte dazu, die ÖBB sollten offenbar verpflichtet werden, eine Milliarde an Neuverschuldung einzugehen. Damit würde die Situation noch "viel dramatischer" werden. Grasser habe bezüglich der Infrastrukturinvestitionen einen "Offenbarungseid" abgelegt. (APA)