Teheran - Der Iran hat die von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) gesetzte Frist zur Offenlegung seines Atomprogramms bis Ende Oktober energisch zurückgewiesen. Die westlichen Staaten im IAEA-Gouverneursrat hätten "unrechtmäßige, illegale und nicht praktizierbare" Forderungen an Teheran gestellt, sagte der iranische Botschafter bei der IAEA, Ali Akbar Salehi, der Nachrichtenagentur IRNA. Salehi wies die Resolution als "politisch" zurück. Die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland als Verfechter der Resolution nannte er "extremistische Länder".

Sollte der Streit weiter eskalieren, könnte sein Land "vielleicht den Atomwaffensperrvertrag aufkündigen", sagte Salehi dem Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

Auch in den iranischen Medien wurde die am Freitag in Wien vom Gouverneursrat der UNO-Organisation verabschiedete Resolution scharf kritisiert. Die Resolution sei von den USA und dem "zionistischen Regime" Israels angezettelt worden, kommentierte das Staatsfernsehen. Die ultra-nationalistische Tageszeitung "Jomhuri Eslami" schrieb, der Iran solle internationale Organisationen ignorieren und akzeptieren, dass der richtige Weg derjenige sei, "der von den Nordkoreanern gewählt wurde", die ihr Atomprogramm weiter ausbauen.

Die USA, die EU und andere Staaten verdächtigen Teheran, unter dem Deckmantel der zivilen Nuklearnutzung Atombomben zu entwickeln. Sie fordern von Teheran die uneingeschränkte Zulassung von Kontrollen seiner Nuklearanlagen sowie die Unterzeichnung eines Zusatzprotokolls zum Atomwaffensperrvertrag, der nur den fünf offiziellen Atommächten Frankreich, Großbritannien, USA, Russland und China erlaubt, Atombomben zu besitzen. (APA)