Hongkong - Die Volksrepublik China hat nach
Medieninformationen 150.000 Soldaten an die Grenze zu Nordkorea
entsandt, um auf ihren Verbündeten Druck im Atomstreit auszuüben und
die Flüchtlingsbewegung unter Kontrolle zu bringen. In der
Grenzpräfektur Yanbian seien umfangreiche Truppenbewegungen zu
beobachten, mehrere Kasernen seien neu errichtet worden, berichtete
die Hongkonger Sonntagszeitung "Sunday Morning Post".
Chinesische Sicherheitskreise hätten bestätigt, dass fünf
Divisionen der Volksbefreiungsarmee in die Grenzregion verlegt worden
seien. Ihre Aufgabe sei es, Flüchtlinge aus dem von Hunger
heimgesuchten Nordkorea zurückzuhalten. Zudem sollten sie den Wunsch
Pekings unterstreichen, dass Nordkorea weiter mit den USA über sein
Atomprogramm verhandelt.
Viele Einwohner der Grenzregion seien überzeugt, dass die
chinesischen Truppen außerdem die wachsende Kriminalität
nordkoreanischer Soldaten bekämpfen sollten, berichtete die "Sunday
Morning Post" weiter. In den beiden vergangenen Jahren sei es laut
Polizei in China mehrfach zu gewaltsamen Übergriffen von Soldaten aus
dem Nachbarland gekommen. So sollen nordkoreanische Armeeangehörige
im vergangenen Jahr drei Mitglieder der koreanischen Minderheit in
der chinesischen Grenzregion erschossen haben. (APA)