Persson befürchtet nach Euro-Nein Nachteile für Schweden
Premier sieht bei Landsleuten "tiefe Skepsis für EU-Projekt" - Lob für politische Gegner
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Persson: "Ich kann nicht verbergen, dass ich auf ein anderes Ergebnis
gehofft habe."
Stockholm - "Auf längere Sicht gesehen hat Schweden
schlechtere Möglichkeiten in der EU", kommentierte Ministerpräsident
Göran Persson am Sonntag bei einer Pressekonferenz den Verlust seiner
Euro-Kampagne. "Das Wahlergebnis zeigt die tiefe Skepsis des
schwedischen Volkes zum EU-Projekt. "Ich kann nur konstatieren, dass
das Resultat der Volksabstimmung deutlich ist, sehr deutlich. Dass
die Wahlbeteiligung so hoch war, macht es für uns leichter, das
Ergebnis zu respektieren. Wir alle müssen jetzt für dieses Ergebnis
die Verantwortung übernehmen und das Beste aus der Situation machen."
"Ich kann nicht verbergen, dass ich auf ein anderes Ergebnis
gehofft habe. Wir werden aber dem Willen der Wähler folgen. Ich kann
heute nicht beurteilen, was dieses Ergebnis für Schweden kurzfristig
bedeutet. Auf längere Zeit hingesehen, werden wir aber schlechtere
Möglichkeiten bekommen."
Persson lobte die Zusammenarbeit mit den Euro-befürwortenden
Oppositionsparteien: "Ich bin froh, dass wir nicht mit denselben
Konflikten, wie sie die Dänen bei ihrem Euro-Referendum hatten,
kämpfen mussten." Persson fügte hinzu, dass der Zeitpunkt der
Volksabstimmung schlecht gewählt war. "Die EU ist in einer
Konjunkturflaute während sich Schweden in einer stabileren
Entwicklung befindet. Menschen in dieser Situation zu überzeugen ist
nicht einfach", schloss der Ministerpräsident resignativ. (APA)
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