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Foto: Reuters/Wiegmann
Weimar - Die KZ Gedenkstätte Buchenwald bei Weimar hat zu ihrem 45-jährigen Bestehen eine positive Bilanz ihrer Neukonzeption gezogen. Mittlerweile kämen rund 600.000 Menschen pro Jahr, sagte der stellvertretende Direktor Rikola-Gunnar Lüttgenau. "Dies hätten wir uns Anfang der 90-er Jahre bei den Widerständen und Vorbehalte verschiedener Opfergruppen gegen die Neukonzeption der Gedenkstätte nicht zu denken gewagt." Damals zählte die Gedenkstätte noch rund 200.000 Besucher jährlich. In der DDR kamen rund 300.000 Besucher, meist Schulklassen und Brigaden.

Das DDR-Nationalmahnmal war am 14. September 1958 als erste KZ- Gedenkstätte auf deutschen Boden eingeweiht worden. Es erinnert mit Glockenturm und mehreren Massengräbern an die 250.000 Häftlinge im ehemals größten Konzentrationslager auf deutschem Boden. 56.000 der Gefangenen starben.

Differenzierung

Vor der Neukonzeption wurden die Häftlinge unterschiedlicher Herkunft einheitlich als antifaschistische Widerstandskämpfer bezeichnet. "Sozialdemokraten, Konservative und kirchlicher Widerstand fielen bei dieser Betrachtung heraus, genauso verfolgte Gruppen wie Sinti, Roma und Homosexuelle", sagte Lüttgenau.

"Buchenwald diente der SED-Regierung, von denen viele aus Moskauer Exil kamen, zur Legitimierung der eigenen Geschichte", sagte Lüttgenau. Auch die Weiterführung Buchenwalds als sowjetisches Speziallager sei im offiziellen DDR-Gedenken nicht vorgekommen. Nach der KZ-Befreiung 1945 wurden dort bis 1950 erneut 28.000 Menschen interniert, mehrere tausend starben. (APA/dpa)