Der weltgrößte Satellitenkonzern und Astra- Betreiber SES Global rechnet nach einem weiteren Rückgang bei Umsatz und Gewinn in diesem Jahr erst für 2004 mit einem Aufschwung. In den ersten sechs Monaten sank das Nettoergebnis um 10 Millionen Euro oder 8 Prozent auf rund 115 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, teilte die Gruppe im luxemburgischen Betzdorf am Montag mit. Die Nettoverschuldung verringerte sich in dem Zeitraum um 23 Prozent auf 2 Milliarden Euro.

Auswirkungen

Bei einem allgemein stabilen Geschäft habe sich vor allem die Dollar-Schwäche zum Euro bei den Umsätzen in den USA negativ ausgewirkt, betonte SES-Chef Romain Bausch. Der Umsatz ging um 10 Prozent auf 642 Millionen zurück.

Im Kern

Konzentrieren will sich der Medienriese auf neue Produkte wie den Ausbau von interaktiven Fernsehangeboten sowie auf alte und neue Verträge für die Satelliten-Dienstleistungen in Europa, in Amerika und in Asien. So soll der US-Satellitenbetreiber SES Americom, eine hundertprozentige Tochter des Konzerns, im nächsten Jahr zwei neue Satelliten ins All schicken.

Angebot

Americom hat bereits 16 Satelliten und ist seit Ende Juni zudem voller Eigentümer von Asia Pacific in Hongkong, nachdem Lockheed Martin seine Hälfte des Joint Ventures für knapp 60 Millionen Dollar (53,7 Millionen Euro) verkaufte. Investieren will der Konzern künftig allerdings nur, wenn sich bei den Projekten ein zweistelliger Gewinnzuwachs abzeichne, betonte Bausch.

Im ersten Halbjahr sei der Auftragsbestand für neue Satelliten und Dienstleistungen um 1 Milliarde auf 6 Milliarden Euro gestiegen. Langfristige Verträge seien unter anderem mit ARD und ZDF, mit der britischen BBC und British Telekom sowie mit EchoStar und NBC in den USA abgeschlossen worden. Auf neue Kunden hofft der Riese in Polen, Tschechien und Ungarn. Insbesondere soll die Astra-Reichweite in Osteuropa ausgebaut werden.

Astra

Die Astra-Flotte besteht aus 13 Satelliten, die mehr als 1.100 analoge und digitale Fernseh- und Radiokanäle sowie Multimedia- und Internet-Dienste übertragen. In Europa erreicht Astra, eine hundertprozentige Tochter von SES Global (Société Européenne des Satellites S.A.), in 30 Ländern knapp 92 Millionen Haushalte. In Deutschland deckt Astra nach eigenen Angaben rund 13,6 Millionen der Haushalte mit Satellitenschüsseln ab. (APA)