Mit "Kulturellem Einfluss" des Autors wird Entscheidung begründet
Die National-Book-Stiftung wollte ihre überraschende Wahl noch am Montag offiziell bekannt geben. Es sei das erste Mal, dass der Preis an einen Buchautor von so populären Genres wie Horror, Thriller und Science-Fiction ehre, schrieb die Zeitung. Vorstandsmitglieder begründeten die Entscheidung mit Kings Talent als Geschichtenerzähler, seinen Spenden an Büchereien und Schulbibliotheken sowie der Vielzahl seiner Werke, wodurch viele seiner Fans zu Leseratten geworden seien.
Vor allem aber hätten Verlage Druck auf die Stiftung ausgeübt, das schläfrige Ansehen ihrer Literaturpreise mit einem so populären und produktiven Autoren wie Stephen King aufzupeppen. Nicht zuletzt habe sich dieser mit seinen Vorlagen für etliche Kino- und Fernsehfilme auch als "kultureller Einfluss" verdient gemacht.
Gelächter und offene Kritik
Dagegen reagierten einige Literaturexperten mit Gelächter und offener Kritik auf die geplante Preisvergabe an King. Die Tatsache, "dass sie (in Kings Werken) auch nur einen Funken von literarischem Wert, ästhetischer Errungenschaft oder erfinderischer Intelligenz zu sehen meinen, spricht für ihre eigene Dummheit", bescheinigte der Yale-Professor und Literaturkritiker Harold Bloom der Stiftung.