London/Edinburgh - Die durch das Klonschaf Dolly weltweit bekannt gewordene schottische Biotechfirma PPL Therapeutics wird verkauft. Nach einer Mitteilung vom Montag fehlt es der Firma an den nötigen Finanzmitteln, um ein letztes verbliebenes Projekt zur Entwicklung eines chirurgischen Klebstoffs zu verwirklichen. Die Anteilseigner hätten ihre Unterstützung versagt. Firmenchef Geoff Cook und sein Direktorenteam traten mit sofortiger Wirkung zurück. PPL hatte nach der Mitteilung in den ersten sechs Monaten dieses Jahres einen Vorsteuerverlust von 18,9 Millionen Euro registriert.

Die in Edinburgh ansässige Firma hatte sich unter Cook schon im vergangenen September aus der Stammzellenforschung zurückgezogen. Investoren warfen dem Unternehmen vor, in zu vielen Bereichen engagiert zu sein. Mit dem angekündigten Verkauf hätten die Bemühungen um eine Wiederbelebung des Unternehmens nun ein Ende gefunden, hieß es.

Das Unternehmen hatte zusammen mit Ian Wilmut und weiteren Forschern 1997 die Geburt des Klonschafs Dolly verkündet. Drei Jahre später präsentierte es die weltweit ersten Klonschweine. Solche Tiere sollten später als Spender für menschliche Ersatzorgane bereitstehen. PPL hatte sich ferner auf die Forschung an Stammzellen spezialisiert, die nach Vorstellung der Wissenschafter künftig zur Züchtung ganzer Organe führen könnte. "Dolly" war im Februar im Alter von sechs Jahren gestorben. (APA/dpa)