DFB-Teamchef Völler nimmt sich nach Kritik an Netzer und dessen TV-Kollegen zurück, bleibt aber dabei: "Respekt vor den Gegnern fehlt"
Redaktion
Rudi Völler schwächt ab.
Hamburg - Der Teamchef der deutschen
Fußball-Nationalmannschaft Rudi Völler hat seine Behauptung
zurückgenommen, wonach Günter Netzer während seiner aktiven Zeit
"Standfußball" gespielt habe. "Das war natürlich Blödsinn. Der Günter
war früher ein guter Fußballer", sagte Völler am Montag in Hamburg
bei der Aufzeichnung der ARD-Sendung "Beckmann".
Aussprache folgt
Zugleich kündigte er eine Aussprache an: "Ich werde mich in Kürze
mit Günter Netzer zusammensetzen". Seit seinem Wutausbruch nach dem
torlosen EM-Qualifikationsspiel gegen Island haben Völler und Netzer
nicht miteinander gesprochen. "Er ist jetzt natürlich ein bisschen
enttäuscht, dass ich auf öffentliche Art und Weise und ihm nicht
unter vier Augen gesagt habe, was mir nicht so gefällt", vermutete
Völler.
Vom Medienecho überrascht
Trotz seiner offenen Verärgerung habe er keinen Imagewechsel von
"Tante Käthe" zu "Rudi Rambo" vollzogen, sagte Völler. "Auch als
Spieler habe ich Sachen von mir gegeben, die nicht immer so druckreif
waren." Dennoch zeigte sich er überrascht von dem großen Medienecho
auf seine Worte: "Dass es so extrem werden würde, damit habe ich
nicht gerechnet."
Völler sieht mangelnden Respekt
Der Teamchef hatte nach dem Island-Spiel die
Fernsehberichterstattung über die Nationalmannschaft scharf
kritisiert. Er protestierte dagegen, dass aus seiner Sicht die
Leistungen der Elf schlecht geredet würden. "Der Knackpunkt ist, dass
uns in Deutschland ein wenig der Respekt gegenüber dem Gegner fehlt",
sagte Völler am Montag und wandte damit sich gegen Stimmen, die
automatisch einen Sieg gegen kleinere Staaten wie Island erwarten.(APA/AP)
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