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Zilk mit Gucker vom Bundesheer

foto: apa/schneider
Wien - Für Verteidigungsminister Günther Platter hat sich der Wunschkandidat durchgesetzt: Wiens Altbürgermeister Helmut Zilk wird Chef der Bundesheer-Reformkommission. Das gab Bundeskanzler Wolfgang Schüssel nach dem Ministerrat bekannt.

Zilk sei ein "Politiker, der mit Fingerspitzengefühl auch heikle Themen aufgreifen kann, ohne ein offenes Wort zu scheuen". Auf die Frage nach den Qualifikationen des ehemaligen Wiener Bürgermeisters für dieses Amt erklärte Schüssel, Zilk sei ein Zeichen für den angestrebten überparteilichen Konsens.

Keine Option ist für die Reformkommission laut Bundeskanzler Wolfgang Schüssel und Vizekanzler Herbert Haupt die Verkürzung der Wehrpflicht auf vier Monate. Dies sei eine "absurde Idee" von SP-Chef Alfred Gusenbauer, meinte Schüssel. Zwar werde bei der Reform alles zur Diskussion stehen, "aber in einem Rahmen, wo die Qualität der Sicherheit nicht beeinträchtigt wird". Ergebnisse der Kommission erwartet sich Schüssel bis zum Sommer kommenden Jahres.

Bei der Opposition wird die Berufung Zilks positiv gesehen. Gusenbauer sieht in der Einsetzung seines Parteikollegen eine "gute Entscheidung für Österreich". Für Peter Pilz, Grünen-Sicherheitssprecher, gibt es "sicher Schlechtere". Er habe bisher auch noch nicht gewusst, dass Zilk "irgendwas mit Landesverteidigung zu tun hat". (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17.9.2003)