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Peter Ustinov

Foto: APA/EPA/ Lukas Machalinek
Krieg sei das schlechteste Mittel, um den Terrorismus zu bekämpfen. Krieg sei der "Terrorismus der Mächtigen", sagte der Schauspieler und Regisseur Peter Ustinov vor 200 Verlegern und Journalisten des Internationalen Presse Instituts (IPI) in Salzburg. Er unterstützte die permanente Kampagne des IPI für mehr Pressefreiheit und für einen verantwortungsvollen Journalismus.

Die Jahreskonferenz war kurzfristig nach Salzburg verlegt worden, weil sie im Mai in Kenia wegen Terrordrohungen abgesagt werden musste. Risken des Journalismus in Kriegszonen und Auswirkungen der Wirtschaftskrise prägten daher auch die Debatten.

Wachsende Konkurrenz zwischen zwei Auffassungen von Journalismus

Registriert wurde vor allem die wachsende Konkurrenz zwischen zwei Auffassungen von Journalismus. Die Ansicht, dass die Medien von anderen Geschäftszweigen verschieden seien, hat bis heute als unverrückbar gegolten. Die unabhängigen Medien hätten die Verantwortung, im öffentlichen Interesse zu informieren und, wie Daniel Hamilton von der Jones Hopkins University in Washington DC argumentierte, den Kontext zu schaffen, in dem Nachrichten besser verstanden werden können. Seit einigen Jahren gewinnt die Position an Boden, dass das Nachrichtengeschäft nicht anders als gewöhnliches Business sei.

Quotendenken

Dadurch, erklärte Gilbert Grellet, Auslandsdirektor von Agence France Press, herrsche auch im Nachrichtenjournalismus alleiniges Quotendenken. Dazu käme seit den 60er-Jahren eine deutliche Verschiebung der Macht in den Zeitungen von Journalisten zu Eigentümern. Verschärfend für die Situation des freien Journalismus seien die Folgen des 11. September 2001.

Rückgrat

Der liberale Staat, zu dem die Pressefreiheit als Rückgrat gehöre, werde durch Tendenzen gefährdet, die Bürgerfreiheiten einzuschränken. Dieses Thema kam in mehreren Wortmeldungen vor und floss auch in eine Resolution über Antiterrorismusgesetze ein. Die IPI-Mitglieder drückten ihre Sorge über eine neue Gesetzgebung in vielen Staaten aus, welche freie Meinungsäußerung und Medienpluralität einschränkt. (sp/DER STANDARD, Printausgabe vom 17.9.2003)