Heeresgeschichtliches Museum in Wien.

derstandard.at
Wien - Der Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums in Wien, Manfried Rauchensteiner, will sein Museum zum "Haus der Geschichte" machen. Sein Ziel sei es, die bis ins Jahr 1945 reichenden Sammlungen bis zur Gegenwart zu erweitern. Dem stünden allerdings - trotz eines neuen Sonderausstellungsraum - Platzprobleme entgegen, sagte Rauchensteiner am Dienstag bei der Presseführung zur neuen Ausstellung "Die Wildgänse - Irische Soldaten im Dienste der Habsburger", die von morgen, Mittwoch, bis 8. Februar 2004 zu sehen ist.

Räumliche Situation unbefriedigend

Rauchensteiner betonte die besondere Situation seines Hauses, das als einziges Bundesmuseum nicht ausgegliedert sei und zum Verteidigungsministerium ressortiere. "Zum einen sind wir zufrieden mit unserer Lage, die Mittel für Zukäufe reichen in etwa aus", sagte der Direktor, beanstandet aber gleichzeitig die räumlich unbefriedigende Situation, mit der auch ein Ausbau des Museums zu einem "Haus der Geschichte" unmöglich würde.

Geschichtlicher Bogen in die Gegenwart

"Wir spielen eine eminente Rolle. Wir sind ja ein Haus der Geschichte, man muss es nur weiterbauen." Dies soll nicht nur mit militärhistorischen Exponaten passieren, sondern auch mit anderen historischen Dokumenten. Damit soll ein geschichtlicher Bogen in die Gegenwart gespannt werden. "Doch die Bereitschaft Geschichte zu musealisieren hält sich in Österreich in Grenzen", bedauert Rauchensteiner.

Lesecáfe

Der erste Schritt zu mehr Ausstellungsfläche ist durch das neu eingerichtete Lesecafé möglich geworden, in das auch der Museumsshop integriert wurde. Dadurch konnte ein neuer Schauraum geschaffen werden, der zukünftig jährlich zwei bis drei Sonderausstellungen beherbergen wird. Mit der neuen Schau "Die Wildgänse - Irische Soldaten im Dienste der Habsburger", wird der neue Raum eingeweiht. Zu sehen sind Uniformen, Musketen, Orden, Säbel, Schlachtengemälde und Porträts, die die über 300-jährige Geschichte von irischen Soldaten und Offizieren in der habsburgischen Armee veranschaulichen.

Schau für 2005 geplant

Trotz des neu geschaffenen Platzes innerhalb des Museums, hofft Rauchensteiner noch immer auf neuen Raum im Arsenal. Seit Jahren sei schon das Objekt 4 im Gespräch, das "ausbaubar wäre", so der Direktor.

Für das Jahr 2005 plant Rauchensteiner eine große Schau, die "50 Jahre Bundesheer, Neutralität und Staatsvertrag" zum Thema haben soll. Dafür soll der Platz vor dem Museum überdacht und so die räumlichen Probleme entschärft werden. (APA)