In Deutschland kam es bis jetzt zu 15 Schuldsprüchen, verschiedene Verfahren laufen noch. Im Zuge der Ermittlungen in Deutschland wurden auch österreichische Beteiligte erwähnt und beschuldigt. Folgende Aussagen über die österreichischen Polizisten S. und H. stammen etwa aus einem Dortmunder Ermittlungsverfahren gegen Angehörige des Polizeibataillons 316: "Diesen (einigen Juden, Anm.) befehligte S., sich hinten an die Brake des fahrenden LKWS zu hängen. Während der Fahrt schlug S. mit einem Seitengewehr auf die Hände der sich festhaltenden Juden. (...) H. verhielt sich ähnlich wie S., wo er Leute schikanieren konnte, machte er das." Österreichische Angehörige des besagten Bataillons 316 seien dementsprechend berüchtigt gewesen, so Klemp.
Gemeinsam mit dem Bataillon 322 aus Wien Kagran wurde das Bataillon 316 ab Juni 1941 in der Sowjetunion eingesetzt, führte Klemp weiter aus. Die beiden Bataillone hätten nach Feststellung deutscher Staatsanwaltschaften je etwa 10.000 Juden erschossen. Knapp 20 Österreicher gehörten dem III. Bataillon des SS-Polizeiregiments 23 an, das unter anderem zur Ermordung der Bewohner des Warschauer Ghettos im Jahr 1943 eingesetzt wurde.
Die Österreichischen Bataillone waren:
PB 171, Standort Wien, 1942 II. Bataillon SS-Polizeiregiment 19, Einsatz Slowenien, Frankreich PB 172, Wien PB 181, Salzburg, III. Batl. SS-Polizeiregiment 19, Einsatz Slowenien, Frankreich PB 256, Wien, 1942 III. Bataillon SS-Polzeiregiment 26, Vernichtung Ghetto Bialystok 1943 PB 312, Innsbruck, II. Bataillon SS-Polizeiregiment 18, Einsatz Finnland, Griechenland PB 314, Wien, III. Bataillon SS-Polizeiregiment 10, Teilnahme an der Ermordung von 4.500 Juden in der Sowjetunion PB 318, Wien, III. Bataillon SS-Polizeiregiment 6 PB 322, Wien, II. Bataillon SS-Polizeiregiment 5, Teilnahme an Judenerschießungen in Bialstok 1941