Die Vorsitzenden der Agrarausschüsse im US-Kongress machten am Montagabend für das Scheitern der WTO-Gespräche die "Unnachgiebigkeit der Entwicklungsländer" verantwortlich. Die USA seien entschlossen gewesen, in Mexiko "die drei Bereiche Agrarsubventionen im Inland, Exportsubventionen und Marktzugang voranzubringen".
Vereinbarung wäre möglich gewesen
EU-Agrarkommissar Franz Fischler hatte zum Cancún-Flop ebenfalls festgestellt, dass "eine Agrarvereinbarung möglich gewesen wäre. Wir haben den Ansatz akzeptiert, dass die reichen Länder die Hauptlast der Liberalisierung zu tragen hätten." Detaillierter wurde EU-Handelskommissar Pascal Lamy. Die EU hätte angeboten, ihre "den Handel verzerrenden Agrarsubventionen signifikant zu reduzieren. Wir waren bereit, unsere Zölle signifikant zu senken und unsere Märkte für Agrarimporte zu öffnen."
Wie Bundeskanzler Wolfgang Schüssel am Dienstag in Wien sagte, habe nicht die Landwirtschaft zum Abbruch der Gespräche geführt, sondern die so genannten "Singapur-Themen". Laut Lamy hatte die EU zuletzt zwei dieser vier Bereiche (Schutz ausländischer Investitionen, Abbau von nicht tarifären Handelshemmnissen) fallen gelassen und nur auf Transparenz im öffentlichen Beschaffungswesen sowie auf Erleichterungen im Freihandel beharrt.