Hintergrund ist ein Vorfall im Juli 2002: Nach einem Notruf war die Funkstreife erst am Unfallort eingetroffen, als das Opfer schon lange im Krankenhaus lag. Die Streifenwagenbesatzung hatte ihre Kaffeepause etwas ausgedehnt. Bei internen Ermittlungen sagte der nun Beschuldigte aus, er habe den Kollegen ein wichtiges Schriftstück mitgegeben, das Vorrang hatte.
Wien
Hilfe für faule Polizisten endete vor Gericht
Ordnungshüter hatte bei einer internen Ermittlung falsch ausgesagt
Wien - Kollegialität am Arbeitsplatz ist zwar zu begrüßen, einen 52-jährigen Wiener Polizisten brachte sie jetzt allerdings vor Gericht. Der Mann hatte bei einer internen Ermittlung falsch ausgesagt, um seine Kollegen zu schützen. Dafür drohen ihm nun bis zu einem Jahr Haft.
Die Lüge flog auf, der 52-Jährige kam vor Gericht, wo der Prozess am Dienstag für weitere Zeugenaussagen vertagt wurde. Für die Kaffeekränzchen-Polizisten blieb die Sache übrigens ohne gravierende Folgen: Es gab nur eine Disziplinarstrafe. (APA, moe/DER STANDARD, Printausgabe, 17.09.2003)