Zeit
Gotische Skulptur in Magdeburg wiederentdeckt
Frauenfigur war nach dem Dreißigjährigen Krieg eingemauert worden
Magdeburg - Bei Grabungen in Magdeburg haben Archäologen
am Dienstag eine gotische Skulptur gefunden. Die mittelalterliche
Plastik zeigt eine Frau und stammt nach Einschätzung von Thomas Weber
vom Landesamt für Archäologie aus der Zeit zwischen 1250 und 1300.
Wie Weber in der MDR-Sendung "Sachsen-Anhalt Heute" sagte, war die
Skulptur in einer Mauer nordöstlich des Domplatzes eingemauert. Diese
Mauer sei in der Zeit nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618-1648)
errichtet worden. Es handle sich um eine Neuentdeckung, von der jahrhundertelang
niemand etwas ahnte, so Weber. Die künstlerische Gestaltung des
Gewandes der Figur zeige, dass es sich um eine besondere Skulptur
handle - auch wenn die Gestaltung des Gesichts nicht ganz so
hochrangig einzuordnen sei. Kopf und Rumpf der Skulptur seien
getrennt voneinander eingemauert worden. Die Mauer enthält auch Reste
von Grabsteinen und anderen Skulpturen. Diese seien aber nicht
vollständig, sagte Weber dem MDR. Wo die mittelalterliche Skulptur
ursprünglich stand, sei noch unklar. (APA/dpa)