Wien - Die Fortführung des insolventen Wiener Backunternehmens Ankerbrot ist gesichert. Die Gläubiger haben bei der heutigen entscheidenden Tagsatzung dem Ausgleich zu 100 Prozent zugestimmt, teilt Ankerbrot am Mittag mit. Die Gläubiger erhalten eine 40 Prozentige Quote, davon 10 Prozent als Barquote, die beim Ausgleichsverwalter zu hinterlegen ist.

Die zweite Teilquote von 10 Prozent ist am 1. August 2004 fällig, die beiden weiteren Raten von jeweils 10 Prozent müssen im Laufe des Jahres 2005 fließen. Offen ist allerdings noch die Zustimmung der von Kapital & Wert vertretenen 1.200 stillen Teilhaber, die, wie berichtet, insgesamt 16,6 Mio. Euro bei Ankerbrot eingebracht haben. Den Betroffenen wird eine Quote von 5 Prozent auf das verlorene Gesellschafterkapital geboten, der erzielte Steuervorteil der vergangenen Jahre bleibt aber erhalten. Voraussetzung für die Annahme des Ausgleiches ist, dass alle stillen Teilhaber bis 3. Oktober d. J. dem Angebot zustimmen, anderenfalls droht der Konkurs und damit auch der Verlust des Steuervorteils. Bei Ankerbrot geht man davon aus, dass das Ausgleichsverfahren Ende November 2003 aufgehoben werden kann.

1.700 Arbeitsplätze gesichert

Mit der Annahme des Ausgleiches und dem geplanten Sanierungskonzept sei, so das Unternehmen, die Basis für den Erhalt der rund 1.700 Arbeitsplätze geschaffen. Wie berichtet wurden im August 220 Mitarbeiter gekündigt.

Wesentlicher Punkt der Sanierungsmaßnahmen ist die Redimensionierung des Filialnetzes. Durch die Konzentration auf Wien, Niederösterreich und Teile der Steiermark könne die Frische der Produkte besser sichergestellt werden, so das Unternehmen. Die sieben Filialen im Westen Österreichs werden abgegeben. Insgesamt verbleiben damit im Unternehmen rund 180 Standorte.

Sanierungsschritte

Neben der Straffung des Sortiments sind in der Produktion am Standort Wien-Favoriten und in der internen Ablauforganisation weitere Sanierungsschritte geplant. So soll die Produktion optimiert werden, so dass in Zukunft nur mehr 30 bis 40 Prozent der verbauten Fläche benötigt werden. Der Standort Favoriten bleibt aber erhalten.

Seit 26. Juni gehört die Ankerbrot AG zu 92 Prozent über die Salos Beteiligungsverwaltungs GmbH (100 Prozent im Besitz der Beratungsgruppe Deloitte & Touche) dem deutschen Millionär Klaus Ostendorf. Im Ankerbrot-Vorstand sind neben Klaus Ostendorf sein Sohn Peter und Ex-Libro-Manager Bernhard Chwatal.(APA)