Sydney - Der Irak hat sich nach Ansicht des ehemaligen UNO-Chefwaffeninspektors Hans Blix in den vergangenen Jahren zur Abschreckung so verhalten, als ob er Massenvernichtungswaffen zur Verfügung habe. "Man kann sich ja auch ein Schild mit 'Warnung vor dem Hunde' an die Tür hängen, ohne einen Hund zu haben", sagte Blix heute, Mittwoch, in einem Interview für das australische Radio.

Irakische Wissenschafter, die für die neue Übergangsregierung arbeiten, bestätigten Blix' Annahme. Ob Saddam Hussein versucht habe, sich Bio- und Chemiewaffen zu beschaffen, wisse er nicht, sagte ein Mitarbeiter des neuen irakischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie. Was die Entwicklung von Atomwaffen betreffe, habe der Ex-Präsident aber keine Möglichkeit gehabt, die alten Programme wiederaufleben zu lassen. "Davon war nichts mehr übrig", sagte er.

Die angeblich vom Irak ausgehende Bedrohung durch Massenvernichtungswaffen hatte den USA und Großbritannien als Rechtfertigung für ihren Krieg gedient. Bisher haben hunderte von Waffenkontrolleuren und Wissenschaftern im Irak aber keine Beweise für ein solches Arsenal gefunden.(APA)