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BBC-Reporter Gilligan entschuldigt sich.

Foto: REUTERS/Stephen Hird
London - Der BBC-Reporter Andrew Gilligan, demzufolge die britische Regierung das Beweismaterial gegen Saddam Hussein "aufgebauscht" hat, hat Fehler zugegeben. Während eines Kreuzverhörs bei der richterlichen Untersuchung zur Kelly-Affäre nahm er am Mittwoch in London einen Teil seiner Vorwürfe gegen die Regierung von Premierminister Tony Blair zurück. Gilligan bezeichnete es bei seinem zweiten Erscheinen vor Lordrichter Brian Hutton als falsch, dass er der Regierung vorgeworfen hatte, sie habe ihr Beweis-Dossier gegen den Irak mit Informationen angereichert, von denen sie gewusst habe, dass diese falsch gewesen seien. Diesen Vorwurf könne er nicht belegen, musste Gilligan zugeben. "Herausgerutscht"

Er bedaure, dass ihm dieser Vorwurf während eines Live-Gesprächs auf dem Sender "herausgerutscht" sei. Genauso falsch sei es gewesen, Kelly einmal als "Geheimdienst-Quelle" zu bezeichnen. Tatsächlich arbeitete Kelly für das Verteidigungsministerium und nicht für den Geheimdienst. Gilligan entschuldigte sich auch dafür, ein Mitglied eines parlamentarischen Untersuchungsausschusses in einer E-Mail darauf hingewiesen zu haben, dass Kelly auch die Quelle für einen anderen kritischen BBC-Bericht gewesen war. Dies hatte den Druck auf Kelly verstärkt. Gilligan führte sein Verhalten auf den "enormen Druck" zurück, unter dem auch er gestanden habe: "Ich kann mich nur entschuldigen", sagte er.

Britische Kommentatoren meinten übereinstimmend, Gilligans Eingeständnisse verbesserten die Position der Regierung. Es stehe nun fest, dass die BBC bei ihrer Berichterstattung übertrieben habe. (APA)