Stams - Er gilt als Mitbegründer der österreichischen Skischule und wird bis heute gerne als "Skipapst" tituliert: Stefan Kruckenhauser. Der 1905 in München geborene Skipionier prägte als Leiter des Bundesskiheimes in St. Christoph am Arlberg die Entwicklung des weißen Sports und ist in dieser Rolle auch 15 Jahre nach seinem Tod bekannt.
Fast vergessen ist hingegen, dass Kruckenhauser in der Geschichte der österreichischen Fotografie ein zentraler Platz zukommt. Über seine bekannteste Arbeit, den Bildband "Verborgene Schönheit", meinte der ehemalige Direktor der Albertina, Walter Koschatzky, das Buch sei der "optische Erzieher einer ganzen Generation gewesen".
1938 erstmals erschienen, wurde dieser Bildband bis zum Jahre 1964 sechsmal neu aufgelegt, bemerkenswerte 50.000 Exemplare wurden insgesamt verkauft. "Verborgene Schönheit" legt den Schwerpunkt auf Architektur und Bildhauerei.
Vor drei Jahren hat das Land Tirol Kruckenhausers Nachlass von dessen Tochter zur Gänze erworben. Dieser wird nun im Tiroler Kunstkataster von Karl Wiesauer verwaltet und bearbeitet. Neben seiner Bedeutung als fotografischer Begleiter der Entwicklung des Skisports hebt Wiesauer vor allem Kruckenhausers Bedeutung als Chronist von Dörfern und Landschaften im Alpenraum der 30er-Jahre hervor.
Nachdem "Kruck", wie er seine Bilder häufig signierte, mit Blickrichtung auf Publikationen fotografierte, enthält sein Nachlass nur relativ wenige Originalabzüge, aber an die 80.000 Schwarz-Weiß-Negative.