Montreal - Die Tumorgröße ist unter bestimmten Umständen kein genauer Indikator für die Vorhersage des Krankheitsverlaufes bei Brustkrebs. Zu diesem Ergebnis ist eine Studie des McGill University Health Centre (MUHC) gekommen. Es wurde bei der Untersuchung von mehr als 1.500 Frauen nachgewiesen, dass eine genetische Mutation manche Arten gefährlicher macht als bisher angenommen. Patientinnen, die zusätzlich über eine Mutation des Gens BRCA1 verfügten, litten unter nicht der Norm entsprechenden Tumoren. Dieses Phänomen konnte weder bei anderen Brustkrebserkrankungen noch bei Patientinnen mit BRCA2, einem weiteren prädisponierenden Gen, nachgewiesen werden. Es wurde damit eine Gruppe von Brustkrebs-Erkrankungen identifiziert, die in ihrem Verhalten nicht den bestehenden allgemeinen Erkenntnissen entspricht. Bei diesen Tumoren besteht nur ein sehr geringer Zusammenhang zwischen der Tumorgröße, der lokalen Verbreitung der Krebszellen und der wahrscheinlichen Schwere der Erkrankung, berichtet das Journal Cancer in seiner aktuellen Ausgabe. (pte)