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Die nepalesische Armee patrolliert zu hunderten durch die Hauptstadt Kathmandu - die Sicherheitsmaßnahmen sollen Streikbrecher schützen.

Foto: APA/EPA/Narendra Shrestha
Kathmandu - Ein Generalstreik hat am Donnerstag weite Teile des öffentlichen Lebens in Nepal lahm gelegt. Viele Schulen und Geschäfte blieben geschlossen, und in den Straßen der Hauptstadt Kathmandu patrouillierten hunderte Soldaten. Zu dem dreitägigen Streik hatten die maoistischen Rebellen in dem Himalaya-Staat aufgerufen. Über mögliche Angriffe der Maoisten lagen zunächst keine Berichte vor.

An den größeren Kreuzungen in Kathmandu errichteten Soldaten Straßensperren und kontrollierten Passanten. In der Stadt wurde ein nächtliches Ausgehverbot verhängt. Die meisten Bewohner gingen Donnerstag Früh zu Fuß zur Arbeit.

Streikbrecher schützen

Die Regierung erklärte, die Sicherheitsmaßnahmen seien verschärft worden, um mögliche Angriffe der Rebellen gegen Bewohner zu verhindern, die sich nicht an dem Streik beteiligen. Tourismusminister Sarvendra Shukla kündigte staatliche Entschädigungszahlungen an, falls Sachschäden entstünden. Die Rebellen kämpfen für die Abschaffung der konstitutionellen Monarchie und die Errichtung eines sozialistischen Staates.

Schwere Zusammenstöße

Bei einem der schwersten Zusammenstöße am Mittwoch starben mindestens 50 maoistische Rebellen und 5 Soldaten. Der Sender Radio Kantipur FM berichtete unter Berufung auf Sicherheitskräfte, die Zahl der bei den Kämpfen im Distrikt Rolpa im Westen des Landes getöteten Rebellen könne auf mehr als 100 steigen. Mindestens 25 Soldaten seien verletzt worden, zwei davon schwer. Rolpa gilt als Hochburg der Maoisten.

Nach Angaben einer nepalesischen Menschenrechtsgruppe sind mindestens 227 Menschen getötet worden, seit die Maoisten vor drei Wochen das Waffenstillstandsabkommen mit der Regierung aufkündigten und Friedensgespräche abbrachen. Bei dem seit 1996 andauernden Bürgerkrieg in Nepal starben bereits mehr als 8000 Menschen. (APA/dpa)