Jerusalem - Palästinenser-Präsident Yasser Arafat hat am Mittwochabend Israel einen Waffenstillstand angeboten. "Lass uns unseren Kinder zuliebe die Vergangenheit vergessen und ein neues Kapitel aufschlagen", sagte Arafat dem Fernsehsender "Israel Channel 10 News" zufolge.

Laut Arafat ist die Palästinensische Autonomiebehörde im ständigen Kontakt mit allen palästinensischen Oppositionsgruppen sowohl in den Palästinenser-Gebieten als auch im Ausland. Diese Kontakte schlossen auch die militanten Hamas und Jihad-Bewegungen ein. Ziel sei es, einen "hudna" oder Waffenstillstand herbeizuführen. Laut Arafat ist eine solche Einigung im greifbarer Nähe.

Einseitige Waffenruhe

In Juni hatten die radikalen Palästinensergruppen einen auf drei Monate begrenzten Waffenstillstand verkündet. Nach dem Tote eines Hamas-Führers in einem israelischen Raketenangriff am 21. August kündigte Hamas die einseitige Waffenruhe auf. Zwei Tage zuvor starben 22 Menschen einschließlich des Attentäters bei dem Selbstmordanschlag eines Hamas-Mitglieds auf einen Bus in Jerusalem.

In den letzten Tagen hat die palästinensische Führung sich mehrmals für einen einseitigen Waffenstillstand ausgesprochen. Israel lehnte ab und begründete die Entscheidung damit, dass nur die Eindämmung der Gewalt der radikalen Palästinensergruppen, wie im Nahostfriedensplan festgelegt, weiteres Blutvergießen stoppen könnte. (APA/dpa)