Bagdad/Washington - US-Präsident George Bush sieht keine Beweise für eine Beteiligung des gestürzten irakischen Staatschefs Saddam Hussein an den Anschlägen vom 11. September 2001. Es soll aber Kontakte zwischen Saddam und dem Terrornetzwerk Al-Kaida gegeben haben. "Es steht außer Frage, dass Saddam Hussein Verbindungen zu Al-Kaida hatte", sagte der US-Präsident am Mittwoch. Beweise hat die Regierung in Washington auch dafür bisher nicht vorgelegt.

Einer Meinungsumfrage der Washington Post zufolge glauben sieben von zehn Amerikanern, dass Saddam hinter den Terroranschlägen stand. "Wir haben keinen Belege für die Verwicklung Saddams", sagte Bush indes vor Journalisten. Er widersprach damit indirekt seinem Vizepräsidenten Dick Cheney, der am Sonntag bei einem Auftritt in NBC's "Meet the Press" die Frage offen gelassen hatte.

Der US-Präsident hat am Mittwochabend offiziell seinen Antrag für 87 Milliarden Dollar (77,6 Mrd. Euro) für den Einsatz im Irak und in Afghanistan dem Kongress übermittelt. Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, 21 Milliarden Dollar seien für den Wiederaufbau vorgesehen, die restlichen 66 Milliarden Dollar (58,9 Mrd. Euro) für militärische Operationen in den beiden Ländern und anderswo. Damit wird das Budgetdefizit der USA im kommenden Haushaltsjahr 500 Milliarden Dollar voraussichtlich weit überschreiten. (red, DER STANDARD, Print-Ausgabe vom 19.9.2003)