Jeder siebente Schwede fürchtet Ende der offenen Gesellschaft - Vertrauen in öffentliche Sicherheit bei zwei Drittel der Befragten erschüttert
Redaktion
Stockholm - Fast jeder siebte Schwede sieht in dem Mord
an Außenministerin Anna Lindh laut einer Umfrage das mögliche Ende
für die so genannte offene Gesellschaft in dem skandinavischen Land.
Für rund 69 Prozent der Befragten sei das Vertrauen in die
öffentliche Sicherheit erschüttert worden, zitierte die Zeitung
"Svenska Dagbladet" am Donnerstag in ihrer Internetausgabe aus einer
von schwedischen Regierungsbehörden in Auftrag gegebenen Befragung.
Daran hatten kurz nach dem Attentat auf Anna Lindh am Mittwoch vergangener Woche
1017 Schweden teilgenommen. Jeder zweite von ihnen gab an, er rechne in Zukunft erneut mit
Anschlägen auf Spitzenpolitiker. Zur offenen Gesellschaft zählt in
Schweden auch eine besondere Nähe zwischen Politikern und
Bevölkerung. So war Lindh am Tag ihrer Ermordung ohne Leibwächter in
ein Stockholmer Kaufhaus gegangen. Der damalige Ministerpräsident
Olof Palme wurde 1986 ebenfalls in der Hauptstadt von einem
Attentäter getötet, als er unbewacht mit seiner Frau aus einem Kino
kam. (APA/dpa)
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