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Muster eines No-Kostüms

FOTO : APA/Yamaguchi Noh Costume Research Center

Wien - In die Welt des traditionellen japanischen Theaters entführt das Österreichische Theatermuseum von 19.9. bis 4.1.2004. Wertvolle Kostüme, Masken, Musikinstrumente und Tuschzeichnungen geben Einblick ins traditionelle Nô-Theater. Ergänzt wird die Sonderausstellung durch eine Schau über die Seidenherstellung, ein Aufführungsvideo und andere Veranstaltungen zum Thema.

Das Nô-Theater ist ein elitäres, langsames und karges Theater, das im 14. Jahrhundert in Japan entstand, und bis heute weiterlebt. Es gibt kaum Bühnendekorationen, dafür sind die farbenprächtigen Kostüme umso beeindruckender. Im Mittelpunkt der Ausstellung stehen daher die prachtvollen Kostüme aus der Seidenweberei von Meister Akira Yamaguchi, die nur selten außerhalb Japans zu bewundern sind. Auch eine Nô-Bühne wurde von Architekt Arno Grünberger für das Theatermuseum nachgebaut.

Exemplarisch Fremdartiges

Gesten und Bewegungen der ausschließlich männlichen Darsteller sind ritualisiert und exakt in ihrer Bedeutung festgelegt. Thema dieses Theaters sind "die seelischen Zustände der Menschen", erläuterte Ulrike Dembski, die das Ausstellungskonzept erstellt hat. Dembskis Ziel ist es, mit der Schau "Verständnis für das Fremdartige und Toleranz für Andersartiges" zu fördern.

Akira Yamaguchi "will mit dieser Ausstellung den japanischen Geist nach Österreich bringen", wozu er gerade das Nô-Theater besonders geeignet hält, da es "Japan ganz typisch vertritt".

Besonders auch junge Leute wollen die Organisatoren ansprechen. So sind zum Beispiel "spezielle Führungen für Schulkinder geplant", so Dembski. Am 19. September steht ein Vortrag von Akira Yamaguchi über "Die Kostüme des Nô-Theaters" auf dem Programm.

Interessierte können am 26. und 27. September eine Nô-Aufführung "Hagoromo" im dietheater künstlerhaus erleben. Am 22. Oktober ist eine Einführung in die Kunst des Seidenschnurflechtens (jap. "Kumihimo") geplant. Bei einem vom 22. Oktober bis 24. Oktober im Theatermuseum stattfindenden Workshop kann man sich selbst als Seidenschnurknüpfer versuchen. Maria Bill wird am 12. November aus Alessandro Bariccos Roman "Seide" lesen.

Zur Ausstellung ist auch der im Brandstätter Verlag erschienener Katalog "Nô-Theater Kostüme und Masken" erhältlich. (APA)