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Am 22. September findet der vierte europäische "autofreie Tag" statt: 65 österreichische Gemeinden beteiligen sich heuer an der Kampagne, die neben dem Klimaschutz auch der Erinnerung daran dient, dass der Mensch auch ohne Verbrennungsmotor mobil sein kann. Graz/Bregenz/Wien - Manche Dinge nimmt man sich oft vor: Zweimal jährlich zum Zahnarzt etwa. Oder regelmäßig zur Gesundenuntersuchung. Auch nach dem Essen Hände waschen, mehr Sport und mit dem Rauchen aufhören gehören dazu. Weniger Autofahren sowieso.

Sanfte Mobilität

Letzteres hat sich auch die EU-Kommission auf die Fahnen geschrieben. Zur Förderung der sanften Mobilität, aus Klimaschutzgründen und auch aus volksbildnerischen Beweggründen: Wer kann sich heute noch große Plätze ohne Autos, Lärm und Gestank vorstellen? Eben.

Vor vier Jahren wurde deshalb der "autofreie Tag" erfunden. Und auch heuer findet er wieder statt: Am 22. September - in ganz Europa.

In Österreich beteiligen sich heuer 165 Gemeinden am Aktionstag, der unter dem Motto "autofrei zur Schule" steht. Im Vergleich zum Vorjahr ist damit die österreichische Beteiligung um rund zehn Prozent gestiegen: 2002 waren es 152 Gemeinden. Europaweit waren 2002 genau 1353 Städte in 37 Ländern sowie vier Städte in Kanada dabei.

Viel Programm in Wien Stark im Rennen sind in Österreich wie jedes Jahr die Vorarlberger: Mehr als ein Drittel - 36 der 96 Gemeinden - machen mit. In Innsbruck wiederum wird die Kampagne "Auf Kinderfüßen durch die Welt" - vorgestellt. In Wien sind einzelne Bezirke federführend in der Programmgestaltung - einbezogen sind die schon am Wochenende beginnenden Feierlichkeiten "100 Jahre Wiener Linien".

In Graz fahren Öffis zum Nulltarif; in Klagenfurt wird die Innenstadt gesperrt: Fahrräder werden gesegnet. Im Linzer Stadtteil Urfahr wird eine autofreie Zone eingerichtet.

Wie stark der Straßenverkehr gestiegen ist, zeigt die Statistik: Im Jahr 1965 wurden österreichweit 109 Pkw pro 1000 Einwohner gezählt, 2000 waren es bereits 505.

Landwirtschafts- und Umweltminister Josef Pröll (VP) hofft auf einen nachhaltigen Effekt der eintägigen Autofreiheit: Jeder Österreicher solle sich vor jedem Autostart fragen, "Ist diese Fahrt notwendig, oder gibt es nicht auch eine ökologische und bequeme Alternative?". (red, DER STANDARD Printausgabe 19.9.2003)