Wien - 3.700 Besucher bei einer Auslastung von über 90 Prozent erreichte das Wiener Kindertheater mit seiner diesjährigen Produktion, "Das Sparschwein" von Eugene Labiche in einer Bearbeitung von Botho Strauß. Das Sparschwein muss das von Sylvia Rotter geleitete Theater wohl selbst bald knacken, denn der Anteil der öffentlichen Förderungen am Gesamtbudget ging in den vergangenen drei Jahren um 15 Prozent zurück. "Wir kämpfen um das Überleben", so Rotter.

Für 2003 bekam das Kindertheater annähernd 50.000 Euro aus öffentlichen Mitteln (Stadt Wien 29.000, Bildungsministerium 5.400, Kunststaatssekretariat 15.000 Euro). Benötigt würde durch die ständig wachsenden Kosten rund die doppelte Summe, so Rotter. Die Sponsoreinnahmen übertrafen 2002 erstmals die öffentliche Förderung, die in absoluten Zahlen leicht gesunken ist. Eine definitive Höhe der Zahlungen für 2004 sei ihr noch nicht mitgeteilt worden. "Da ist noch alles nebulös. Wir sind am Rande der Leistungsfähigkeit", so Rotter. Es werde von einem Kindertheater berechtigterweise "höchste Professionalität" erwartet, sie könne jedoch nur mit "Studenten, also Hilfsarbeitern" arbeiten, die "die grauenhaftesten Fehler" machen.

Besonders "traurig" sei, dass "unsere Arbeit funktioniert". "Wir könnten unserer Arbeit dermaßen ausweiten, wenn wir die Mittel hätten". Rotter könne sich die Zusammenarbeit etwa mit jugendlichen Straftätern vorstellen, auch an den Schulen gebe es "noch so viel zu tun". Das "Sparschwein" war in Schüleraufführungen, einem Gastspiel in Steyr und Aufführungen im Studio Molière zu sehen. (APA)