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Mit einer Rede gedachte der schwedische Regierungschef Göran Persson an Außenministerin Anna Lindh.

Foto: EPA/SRDJAN SUKI
Bei einer Trauerfeier im Stockholmer Rathaus haben am Freitag mehr als tausend Persönlichkeiten aus dem In-und Ausland der ermordeten schwedischen Außenministerin Anna Lindh gedacht. Schwedens Ministerpräsident Göran Persson sprach in seiner Rede von Anna Lindh als einem "Vorbild für viele". "Wir haben Anna verloren, und diese Einsicht tut furchtbar weh", so Persson.

Die Gästeliste der Veranstaltung, die von einem der größten Sicherheitsaufgebote in der schwedischen Geschichte begleitet war, nahm sich wie die eines außenpolitischen Gipfels aus. Zu den Teilnehmern gehörten der britische Außenminister Jack Straw, sein deutscher Amtskollege Joschka Fischer und die Exaußenminister der USA und Israels Madeleine Albright und Shimon Peres.

Der EU-Kommissar für Außenpolitik, Chris Patten, beschrieb Lindh in seiner Rede als mutig, kompetent, warmherzig und humorvoll. "Anna war für uns Schweden, und wir hoffen, dass Schweden Anna bleibt", sagte Patten. Griechenlands Außenminister George Papandreou hatte vergangene Woche mit seiner schwedischen Kollegin an deren letzter Wahlveranstaltung vor dem schwedischen Euroreferendum teilgenommen. "Wir vermissen dein Lachen, deinen Mut, deine Stärke. Du hast es gewagt, wahrhaftig zu sein", sagte Papandreou.

Der Blaue Saal des Rathauses war mit Blumen in Anna Lindhs Lieblingsfarbe Blau geschmückt; ein großes Bild der lächelnden Außenministerin wurde von Kerzen flankiert. Im Sinne Anna Lindhs habe man der Gedenkstunde "einen hellen, Zuversicht ausstrahlenden Charakter" geben wollen, so zuvor eine Sprecherin der schwedischen Sozialdemokraten. Die Partei hatte die Veranstaltung, an der namhafte Künstler wie Anne Sofie von Otter und Eva Dahlgren mitwirkten, in Absprache mit Lindhs Familie organisiert.

Das Schwedische Fernsehen, das die Veranstaltung live übertrug, respektierte den Wunsch des Witwers und der beiden Söhne Lindhs, nicht im Bild gezeigt zu werden. Die Beisetzung der ermordeten Politikerin findet heute, Samstag, im engsten Familienkreis statt. (DER STANDARD, Printausgabe, 20./21.9.2003)