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Die Rechnung ist ganz einfach: Je mehr Sie einem Arbeitgeber zu bieten haben, desto höher ist Ihr Marktwert. Vor einem geplanten Jobwechsel ist es daher notwendig, seinen Marktwert auf den Prüfstand zu stellen, um ihn dann auch argumentieren zu können. Berechnen Sie zuerst, wie hoch Ihr Gehalt inklusive geldwerter Leistungen ist, und nennen Sie gegenüber potenziellen neuen Arbeitgebern diese Summe sowie aus welchen Teilen sie sich zusammensetzt.

Unter "geldwerte Leistungen" fallen Dienstauto, Handy, betriebliche Altersvorsorge, Gutscheine für Mittagessen oder Kantine, Betriebskindergarten und vieles mehr. Überlegen Sie sich auch, ob ihr aktuelles Gehalt angemessen ist oder in welcher Höhe Sie sich ein angemessenes Gehalt vorstellen. Haben Sie in der Vergangenheit mehr Aufgaben übertragen bekommen, dafür aber nicht mehr Gehalt bekommen? Waren Sie in letzter Zeit besonders erfolgreich? Wenn Sie diese Fragen mit "Ja" beantworten können, steht einem höheren Gehalt im nächsten Job aus Sicht Ihres Marktwertes nichts im Weg. Finden Sie dann heraus, wie viel Kollegen in vergleichbaren Positionen bekommen und was der Mitbewerb bezahlt.

Dazu gehört auch abzuklären, wie die allgemeine wirtschaftliche Lage und das Personalangebot des Unternehmens sind, bei dem Sie sich vorstellen wollen. Wenn das Personalangebot ausreichend ist und die Umsätze in dieser Branche stagnieren, müssen Sie hohe Gehaltserwartungen hinunterschrauben. Informationen, welche Gehälter in welcher Branche gezahlt werden, liefern gut recherchierte Gehaltstabellen im Internet oder auf diese Branche spezialisierte Personalberater. Schätzen Sie zuletzt Ihre Bewerbungssituation richtig ein: Wie viel würde ein anderes Unternehmen für Sie zahlen? Begehrte Kandidaten, die sich vor Angeboten kaum erwehren können, können Ihre Gehaltsforderungen bedeutend höher ansetzen. Aus einem sicheren Anstellungsverhältnis heraus lässt sich auch besser verhandeln, als wenn die Arbeitslosigkeit droht. (DER STANDARD Printausgabe, 13./14.9.2003)