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Laut Angaben der US-Militärpolizei, die die Straße sofort absperrte, wurde bei der Explosion niemand verletzt

Foto: REUTERS/Laszlo Balogh
Bagdad - Eine Bombenexplosion hat am Freitagabend das Zentrum Bagdads erschüttert. Über die Zahl der Opfer gab es unterschiedliche Angaben. Während der arabische TV-Sender Al Arabiya von drei Toten berichtete, teilten die irakische Polizei und Vertreter der US-Streitkräfte mit, dass es keine Opfer gegeben habe. Al Arabiya berichtete, ein Autofahrer sei mit seinem Fahrzeug versehentlich auf eine alte Anti-Panzermine gefahren. Der Fahrer und zwei weitere Insassen des Autos seien getötet worden. Das US-Militär hingegen sprach von einer Detonation eines Sprengsatzes vor einem leeren Sportclub der früheren irakischen Armee.

Nach der Explosion gegen 20.55 Uhr Ortszeit (18.55 MESZ) stieg über der irakischen Hauptstadt eine Rauchwolke auf. Die Druckwelle brachte den Angaben zufolge in der Innenstadt die Fenster der Gebäude zum Vibrieren. Der Sprengsatz sei "vorzeitig explodiert", sagte ein US-Unteroffizier. Anwohner hätten mehrere Leute in einem Auto wegfahren sehen. Es gebe aber keinerlei Hinweise auf Täter. In ersten Berichten war von einer Bombe die Rede gewesen, die ein US-Militärfahrzeug hätte treffen sollen.

Weitere Explosion

Augenzeugen sahen in der Nähe des Fußballstadions, neben dem sich eine große Polizeiwache und ein US-Militärlager befinden, Rauchwolken aufsteigen. Helikopter der US-Armee kreisten anschließend über dem Gelände. Zahlreiche Militärfahrzeuge fuhren zum Ort der Explosion. Soldaten errichteten Straßensperren und durchsuchten mehrere Fahrzeuge.

Eine weitere Explosion ereignete sich nach Angaben des US-Senders CNN am Freitagabend im Al-Mansur-Viertel im Westen von Bagdad. Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. In der Gegend hatten die US-Streitkräfte im April ein Restaurant bombardiert, in dem sie den damaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein und seine Söhne vermuteten.

Militär demonstriert Stärke

Nach einer Reihe von Angriffen auf amerikanische Soldaten haben die US-Streitkräfte in der irakischen Stadt Tikrit in der Nacht zum Samstag demonstrativ militärische Stärke gezeigt. Mit Panzern und gepanzerten Fahrzeugen fuhren die Truppen durch die Heimatstadt des gestürzten Präsidenten Saddam Hussein, die nach wie vor als Hochburg seiner Anhänger gilt. Die Patrouillen begannen am Freitagabend und dauerten bis zum frühen Samstagmorgen. "Wir haben eine Panzer-Kompanie und eine Schützenpanzer-Kompanie genommen", sagte Militär-Sprecher Steve Russell. "Wir wollten eine Botschaft übermitteln." (APA/dpa)