TV berichtet von drei Toten, US-Militär bestreitet Opfer - US-Panzer rollen durch Tikrit
Redaktion
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Bagdad - Eine Bombenexplosion hat am Freitagabend
das Zentrum Bagdads erschüttert. Über die Zahl der Opfer gab es
unterschiedliche Angaben. Während der arabische TV-Sender Al Arabiya
von drei Toten berichtete, teilten die irakische Polizei und
Vertreter der US-Streitkräfte mit, dass es keine Opfer gegeben habe.
Al Arabiya berichtete, ein Autofahrer sei mit seinem Fahrzeug
versehentlich auf eine alte Anti-Panzermine gefahren. Der Fahrer und
zwei weitere Insassen des Autos seien getötet worden. Das US-Militär
hingegen sprach von einer Detonation eines Sprengsatzes vor einem
leeren Sportclub der früheren irakischen Armee.
Nach der Explosion gegen 20.55 Uhr Ortszeit (18.55 MESZ) stieg
über der irakischen Hauptstadt eine Rauchwolke auf. Die Druckwelle
brachte den Angaben zufolge in der Innenstadt die Fenster der Gebäude
zum Vibrieren. Der Sprengsatz sei "vorzeitig explodiert", sagte ein
US-Unteroffizier. Anwohner hätten mehrere Leute in einem Auto
wegfahren sehen. Es gebe aber keinerlei Hinweise auf Täter. In ersten
Berichten war von einer Bombe die Rede gewesen, die ein
US-Militärfahrzeug hätte treffen sollen.
Weitere Explosion
Augenzeugen sahen in der Nähe des Fußballstadions, neben dem sich
eine große Polizeiwache und ein US-Militärlager befinden, Rauchwolken
aufsteigen. Helikopter der US-Armee kreisten anschließend über dem
Gelände. Zahlreiche Militärfahrzeuge fuhren zum Ort der Explosion.
Soldaten errichteten Straßensperren und durchsuchten mehrere
Fahrzeuge.
Eine weitere Explosion ereignete sich nach Angaben des US-Senders
CNN am Freitagabend im Al-Mansur-Viertel im Westen von Bagdad.
Weitere Einzelheiten wurden zunächst nicht bekannt. In der Gegend
hatten die US-Streitkräfte im April ein Restaurant bombardiert, in
dem sie den damaligen irakischen Machthaber Saddam Hussein und seine
Söhne vermuteten.
Militär demonstriert Stärke
Nach einer Reihe von Angriffen auf amerikanische Soldaten haben
die US-Streitkräfte in der irakischen Stadt Tikrit in der Nacht zum
Samstag demonstrativ militärische Stärke gezeigt. Mit Panzern und
gepanzerten Fahrzeugen fuhren die Truppen durch die Heimatstadt des
gestürzten Präsidenten Saddam Hussein, die nach wie vor als Hochburg
seiner Anhänger gilt. Die Patrouillen begannen am Freitagabend und
dauerten bis zum frühen Samstagmorgen. "Wir haben eine
Panzer-Kompanie und eine Schützenpanzer-Kompanie genommen", sagte
Militär-Sprecher Steve Russell. "Wir wollten eine Botschaft
übermitteln." (APA/dpa)
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