Premiere: USA verurteilen kubanischen Flugzeugentführer
Inlandsflug nach Florida umdirigiert: 20 Jahre Haft für Luftpiraten
Redaktion
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Miami - Ein Gericht im US-Bundesstaat Florida hat am
Freitag einen Kubaner wegen der Entführung einer kubanischen
Passagiermaschine zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Der 33-jährige
hatte das Flugzeug am 31. März auf einem Inlandsflug in seine Gewalt
gebracht und nach einer Zwischenlandung in Havanna am nächsten Tag
zum Weiterflug nach Key West an der Südspitze Floridas gezwungen.
Es war das erste Mal seit Jahren, dass ein kubanischer
Flugzeugentführer in den USA verurteilt wurde. Die kubanische
Regierung hat den USA immer wieder vorgeworfen, Luftpiraten
unbestraft davon kommen zu lassen und damit einen Anreiz für solche
Entführungen zu schaffen.
Die Entführung der Maschine vom Typ Antonov AN-24 war die zweite
innerhalb eines Monats. Der Luftpirat hatte den Piloten und die
Besatzung mit zwei unechten Handgranaten bedroht. Mitte März hatten
sechs Männer auf der gleichen Inlandstrecke ebenfalls ein Flugzeug
nach Key West entführt. Sie warten noch auf ein Urteil.
Kurz nach den Flugzeugentführungen kaperten Anfang April mehrere
Männer eine Passagierfähre in der Bucht von Havanna und versuchten,
diese ebenfalls in die USA zu entführen. Sie blieben auf See ohne
Kraftstoff liegen und ließen sich in einen kubanischen Hafen
zurückschleppen. Dort wurden sie von der Polizei überwältigt. Drei
der Entführer wurden im Schnellverfahren zum Tode verurteilt und
hingerichtet. Internationale Proteste waren die Folge.
(APA/dpa)
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