Wien - "Zynismus" wirft Leon Zelman, Leiter des Jewish Welcome Service (JWS), dem Kunststaatssekretär Franz Morak (V) vor. Morak hatte sich in der Vorwoche in Israel bei Emigranten dafür entschuldigt, dass sie nach dem Zweiten Weltkrieg keine Einladung zur Rückkehr erhalten haben. Zelman ist darüber empört: Denn gleichzeitig habe ihm die ÖVP-FPÖ-Regierung vor zwei Jahren die Subventionen für sein Besuchsprogramm gestrichen, so der JWS-Leiter.

Morak hatte wörtlich von "Fehlverhalten Österreichs" gesprochen: "Dafür, dass Sie nach dem Zweiten Weltkrieg keine Einladung erhalten haben, zurückzukommen, dafür möchte ich mich bei Ihnen entschuldigen." Die jetzige Bundesregierung habe den "festen Willen, Ihnen zu helfen" und versuche, diesbezüglich ein Zeichen zu setzen.

Subventionen gestrichen

Zelman, der erst in der Vorwoche wieder eine Gruppe wieder eine Gruppe von mehr als 90 Personen, darunter auch Enkel von Vertriebenen, empfangen hat, ist empört darüber, dass die Regierung gleichzeitig seinem JWS die Subventionen entzogen haben. Zuletzt habe er im Jahr 2000 zwei Millionen Schilling (145.346 Euro) vom Bund bekommen. Wenn damals nicht Einrichtungen wie die Stadt Wien und die Bank Austria eingesprungen wären, hätte er seine Tätigkeit einstellen müssen, so Zelman. (APA)