Dubai - Die Finanzminister der sieben führenden Industrienationen (G7) sehen die Weltwirtschaft auf dem Weg aus der Krise. Jüngste Daten deuteten auf die Erholung hin, hieß es in der Abschlusserklärung des Finanzministertreffens in Dubai: "Die Börsen haben sich erholt, das Vertrauen ist gewachsen, das finanzielle Umfeld hat sich verbessert, alle Preise dürften stabil bleibe, und die Inflation ist unter Kontrolle." Die G7 fordern beschleunigte strukturelle Reformen, um das Wachstum zu stärken und zu verstetigen.

Zusätzliche Anstrengungen seien nötig bei den Reformen des Steuerwesens, der Rechtsvorschriften, der Arbeitsmärkte und der Rentensysteme. Die wichtigsten Ziele seien aber, die Produktivität und die Beschäftigung zu steigern.

Weiters fordern die G7 flexiblere und marktbestimmte Wechselkurse. Diese sollten an den Devisenmärkten bestimmt werden und die wirtschaftlichen Fundamentaldaten widerspiegeln. Mehr Flexibilität der Wechselkurse ist laut Schlusskommuniqué des Treffens in den Vereinigten Arabischen Emiraten wünschenswert, um auf Marktmechanismen basierende Anpassungen im globalen Finanzsystem zu forcieren.

Kontrolle ist besser

Das internationale Finanzsystem muss noch besser überwacht werden, so Horst Köhler, Chef des Internationalen Währungsfonds (IWF). Entsprechende Vorschläge legte er dem Lenkungsausschuss von IWF und Weltbank am Sonntag in Dubai vor. Das Meeting dient der Vorbereitung des Treffens der Gouverneure der 184 Mitgliedsländer der Organisationen. Der Fonds will sich mehr um Wechselkurspolitik, globale Ungleichgewichte und Probleme der Kapitalmärkte kümmern.

Schulen und Spitäler

Der IWF will noch mehr für arme Länder tun. Schulen und Kliniken für die Ärmsten der Welt liegen laut neuem Weltentwicklungsbericht der Weltbank in vielen Ländern im Argen. Ohne drastische Verbesserung sei das UN-Ziel, die Armut bis 2015 zu halbieren, unerreichbar. (Reuters, Der Standard, Printausgabe, 22.09.2003)