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... und was eine echte Hauptstadt sein will, braucht natürlich auch ihre Wahrzeichen: hier der Berliner Reichstag

Foto: Reuters/Bensch
Da Arnie ja gerade kandidiert: Wie lautet die Hauptstadt von Kalifornien ... Los Angeles? San Francisco? San Diego? - Mitnichten, es ist das 400.000-Seelen-Städtchen Sacramento. So kann man als geographisch unbeleckter Mensch in einer Menge US-Bundesstaaten sein blaues Wunder erleben: Allenthalben schmücken sich im Schatten bekannter Metropolenmoloche kleine Mauerblümchen mit dem Status einer "Hauptstadt".

Ähnliches auf nationaler Ebene, etwa in Kanada, wo das von Riesenstädten wie Montreal und Toronto umzingelte Ottawa das Haupt erhoben trägt - oder in Australien, wo das vergleichsweise Kaff Canberra Melbourne und Sydney ausstach. "Hauptstadt" muss also nicht gleichbedeutend mit kulturelles oder wirtschaftliches Zentrum sein, soviel steht schon mal fest.

Per definitionem

... bleibt die organisatorische Ebene: die Hauptstadt ist da, wo die Regierung sitzt. Wir erinnern uns an den mit Pomp und Gloria (und sehr hohen Kosten) vollzogenen Umzug der deutschen Regierung aus dem Bönnchen in die neue alte Hauptstadt Berlin, manche vielleicht auch an Niederösterreichs jahrzehntelange Jagd nach einer eigenen Hauptstadt mit St. Pölten als Trophäe.

Nun ist es eine Sache, wo ein Staat seine Verwaltungsstrukturen ansiedelt (deren Notwendigkeit wird hier natürlich nicht in Frage gestellt). Doch was, wenn auch die nicht in der "Hauptstadt" liegen? Regierungssitz der Niederlande ist Den Haag, dennoch bleibt die Hauptstadt auch ganz offiziell Amsterdam. Die EU schließlich übt sich ganz in Aufsplitterung der Institutionen ...

Wir stellen daher mit unserem Gewinner der Woche, Fabian Thehos , die Frage: "Braucht ein Staat eigentlich unbedingt eine Hauptstadt? Und wenn ja, warum und wofür?" (red)