Wien - "Nur knapp 6 Prozent aller Kinder im Alter zwischen 6 und 14 Jahren können in Österreich Gebrauch von einem ganztägigen Betreuungsangebot machen", sagt AK Präsident Herbert Tumpel. Nach einer AK Studie wollen aber rund 55 Prozent aller Eltern für insgesamt 429.000 Schulkinder ganztägige Schulformen. "Die von Ministerin Gehrer angebotenen 10.000 Plätze bis zum Jahr 2006 entsprechen keineswegs dem von den Eltern angegebenen Bedarf", sagt Tumpel. Die AK fordert daher den Aufbau eines bedarfsdeckenden Angebots ganztägiger Schulformen in allen Bundesländern.

Angebot in Wien am größten

Von den ca. 780.000 6- bis 14-jährigen SchülerInnen werden nach Angaben von Bundesministerin Gehrer derzeit 45.000 in ganztägigen Schulformen betreut. Diese Zahlen belegen deutlich, dass derzeit nur 5,8 Prozent der Kinder von diesem Betreuungsangebot Gebrauch machen können. Die überwiegende Mehrheit davon - nämlich zwei Drittel der genannten 45.000 - besucht Wiener Schulen. Dies zeigt eine extreme ungleiche regionale Verteilung des ganztägigen Schulangebots.

AK-Studie

Die AK hat vor mehr als einem Jahr in Wien und in Oberösterreich eine umfangreiche Studie zu den ganztägigen Schulen durchgeführt. "Laut Aussage von Bildungsministerin Gehrer soll ein Angebot nach Bedarf entstehen. Demnach müßte Platz für rund 55 Prozent aller 6- bis 14-jährigen SchülerInnen geschaffen werden", so Präsident Tumpel.

Die AK fordert mittelfristig den Aufbau eines bedarfsdeckenden Angebots ganztägiger Schulformen in allen Bundesländern. Ein umfassender Sonderfinanzierungsplan von Bund und Ländern soll es ermöglichen, dass jährlich mindestens 10.000 neue ganztägige Schulplätze eingerichtet werden. (red)