Dresden - Der Bombenleger vom Dresdner Hauptbahnhof ist gefasst und hat die Tat gestanden. Der 62-jährige Mann aus dem Vogtland wollte die Deutsche Bank in Frankfurt/Main um 50 bis 120 Millionen Euro erpressen, teilte Sachsens Innenminister Horst Rasch am Montag mit. Der Täter war durch eine DNA-Analyse überführt und am Sonntag verhaftet worden. Die Bombe hatte er am 6. Juni - vor dem Pfingstwochenende - auf einem Bahnsteig des Hauptbahnhofs deponiert. Sie enthielt 1,6 Kilogramm TNT-Sprengstoff und hätte ein Blutbad anrichten können. Zunächst war ein terroristischer Hintergrund nicht ausgeschlossen worden.

Geschäftsmann

Doch einen Zusammenhang mit rechtsextremistischen und terroristischen Aktivitäten schloss Rasch aus. Er erklärte, der 62-Jährige sei wegen räuberischer Erpressung einschlägig vorbestraft. Der Bombenleger soll ein Geschäftsmann aus Ellefeld im Vogtland sein, der sich in Geldschwierigkeiten befand. Laut Rasch sandte der Mann bis zum 6. Juni sechs Erpresser-Schreiben an die Deutsche Bank.

Laut Landeskriminalamt (LKA) wurde bei mehreren Durchsuchungen von Wohnungen und Geschäftsräumen in Sachsen und Hessen umfangreiches Beweismaterial sichergestellt, darunter Sprengstoff, Sprengschnüre, Zünder, Waffen und diverse Bauteile. Nach Vorlage der erdrückenden Beweislage habe der 62-Jährige eingeräumt, die Bombe gebaut und auf dem Bahnhof abgelegt zu haben. (APA/dpa)