Innsbruck - Durch eine Blockade der B 171 bei Kundl durch das Transitforum und einer lokale Initiative, wurde eine Woche vor der Tiroler Landtagswahl das Transitproblem zum Wahlkampfthema. Das Transitforum protestiert gegen die von VP-Landesrätin Anna Hosp geplanten "hunderte" Ausnahmen für Tiroler Frächter auf der Bundesstrasse, mit denen das vom Land beschlossene (und von der EU beim EuGH beanstandete) Lkw-Fahrverbot im Inntal "umgangen" würde. Fritz Gurgiser vom Transitforum ortet ein Wahlversprechen an heimische Frächter, aber eine internationale Blamage.

Hosp erwägt die Ausnahmen, da sich durch das bestehende Nachtfahrverbot Standortnachteile für viele bei Kundl/Radfeld ansässige Betriebe und Speditionen ergeben hätten. Allerdings werde die für Mitte August angekündigte Maßnahme vor der Wahl nicht mehr beschlossen. Das entscheidende Schadstoff-Gutachten stehe noch aus.

Die Grünen haben sich strikt gegen Ausnahmen ausgesprochen, die SP nur bei verschärften Kontrollen, die FP ist gar "skeptisch" zum sektoralen Fahrverbot. (bs/DER STANDARD, Printausgabe, 23.9.2003)