Die Wiener Landesregierung hat heute, Dienstag, die Einführung des so genannten "Hundechips" beschlossen. Die verpflichtende elektronische Kennzeichnung für alle Wiener Hunde über drei Monate soll ab 1. Jänner 2004 gelten, für ältere Tiere wird es eine einjährige Übergangsfrist geben, sagte Umweltstadträtin Isabella Kossina zur APA. Die entsprechende Novelle des Tierschutz- und Tierhaltegesetz soll Ende November den Landtag passieren.

40 und 50 Euro pro Hundebesitzer

Zwischen 40 und 50 Euro wird es Wiener Hundebesitzer kosten, ihrem vierbeinigen Liebling vom Tierarzt den Identifikationschip implantieren zu lassen. Insgesamt geht es um rund 47.000 Hunde, die derzeit in Wien gemeldet sind. Beim "Chippen" werden Name und Adresse des Hundebesitzers sowie Kennnummer, Rasse, Geschlecht und Alter des Tiers erhoben und in einem zentralen Register im Magistrat gespeichert. Möglich sind auch Angaben über Impfungen und Krankheiten.

"Das bringt für den Besitzer und das Tier mehr Sicherheit"

Wer ein Lesegerät hat - also das Veterinäramt, die Amtstierärzte und die meisten anderen Tierärzte - kann einen Hund mittels des Chips sofort seinem Besitzer zuordnen und auch weitere Gesundheitsdaten abrufen. "Das bringt für den Besitzer und das Tier mehr Sicherheit", so Kossina. Sie erwarte sich daher eine hohe Akzeptanz der neuen Regelung.

Mögliche Auffälligkeiten

Gespeichert werden können auch Daten über mögliche Auffälligkeiten - etwa Aggressivität - eines Hundes. "Das geschieht aber nicht willkürlich", so die Stadträtin, "sondern wird von der zuständigen Behörde, dem Veterinäramt, entschieden."

Dass fast zeitgleich ein bundeseinheitliches Tierschutzgesetz beschlossen werden soll, stört Kossina nicht. Sie setzt darauf, dass sich der "strenge Standard" Wiens in der österreichweiten Regelung wiederfinden wird. (APA)