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Der Physik-Diplomand Christian Schäfer von der Universität Kaiserslautern nimmt mit einer speziellen Laser-Schutzbrille kleine Justagearbeiten an der Kleinstkamera auf dem durch einen Laserbeam angetriebenen, batterielosen Micro-Rover vor.

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Bremen - Die Energieversorgung aus dem Weltall ist noch eine Vision. Doch in etwa 50 Jahren könnte ein Kraftwerk in 36.000 Kilometern Höhe Verbraucher auf der Erde mit Strom aus Sonnenlicht versorgen, sagte Hartmut Müller vom Raumfahrtsunternehmen EADS Space Transportation am Dienstag in Bremen bei der Vorstellung eines Gerätes zur zielgenauen Energieübertragung per Laser. Das grundlegende Problem der Zielfindung und -verfolgung des Laserstrahls sei gelöst.

Mit dieser deutschen Entwicklung sei ein "erster entscheidender Meilenstein für künftige lasergestützte solare Energiesysteme auf der Erde wie im All gesetzt worden", sagte Müller. Seit rund 30 Jahren suchten Experten weltweit nach Lösungen, um die unerschöpfliche Sonnenenergie direkt aus dem Weltraum für irdische Anwendungen nutzbar zu machen.

Gesteuertes Laserlicht

Mit der von EADS im Verbund mit der Universität Kaiserslautern in zwei Jahren entwickelten Technik sei es möglich, dem Laserlicht Informationen zur Positionserkennung zu geben, über die sich der Energiestrahl punktgenau zu seinem Ziel steuern lässt. Im All werde die Sonnenenergie mit Solarzellen eingefangen und als gebündelter Laserstrahl zu einer Empfangsstation auf der Erde gesendet. Die bisherigen Investitionen bezifferte Müller auf mehr als 600.000 Euro.

In einer nächsten Forschungsphase soll in weiteren Bodentests die transportierbare Leistung schrittweise auf mehrere Kilowatt erhöht werden. Im Jahr 2008 könnten dann erste Lasereinheiten an der Internationalen Raumstation angebracht werden, sagte Müller. Die Wissenschafter hoffen, dass sich die Energiewirtschaft in der nächsten Phase aktiv an dem Projekt weltraumgestützter Stromgewinnung beteiligt. (APA/dpa)