Der Swiss-Aufsichtsrat hat sich entschieden: Die finanziell schwer angeschlagene Schweizer Airline wird künftig in Kooperation mit British Airways dem Luftfahrtbündnis Oneworld angehören. Das Angebot der Lufthansa, das finanziell attraktiver war, gleichzeitig aber die Aufgabe der Eigenständigkeit für die Schweizer Airline bedeutet hätte, wurde abgelehnt. Die Schweiz bewahrt sich damit jedenfalls die Kontrolle über die in die Swiss geflossenen Steuermilliarden. Schließlich erhielt die Swiss bei ihrem Start im März 2002 eine Zwei-Milliarden-Franken-Hilfe der öffentlichen Hand. Angesichts der im Oktober stattfindenden Parlamentswahlen war die Entscheidung wohl eine politische, die der Swiss aber genauso wenig wie ihrer Vorgängerin Swissair das Überleben sichern wird.

Bisher hat die Swiss jedenfalls noch nie schwarze Zahlen geschrieben, und daran wird auch der Oneworld-Beitritt zunächst nichts ändern. Er wird der Airline einige Millionen Franken an Mehrumsatz durch die Allianzpartner bringen, vielleicht die Vertriebskosten reduzieren und die Vielflieger beruhigen. Und selbst wenn die Banken noch einmal in die Tasche greifen und die bis Jahresende notwendigen 500 Millionen Franken finanzieren, ändert das wenig daran, dass Allianzen zwar das Streckenangebot ungemein erweitern, den Airlines aber nicht aus der notorisch schlechten Ertragslage helfen.

Die Lufthansa wird nun vermutlich mit absoluten Kampfpreisen den Schweizer Markt beackern und der Swiss in Deutschland, dem zweitwichtigsten Markt der Schweizer, kaum Spielraum lassen. Für die AUA hat das den Vorteil, dass sie weiter relativ unbehelligt von der Lufthansa ihr Osteuropageschäft aus der Schweiz mit Zwischenstopp in Wien ausbauen kann - ein Markt, aus dem sich die Swiss großteils zurückziehen musste. (DER STANDARD Printausgabe, 24.9.2003)