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Manila – Experimente mit panisch aus einem abgeschlossenen Bereich fliehenden Mäusen haben gezeigt, dass sie sich so verhalten, wie es Computermodelle bei Menschen erwarten. Diese Erkenntnisse von Wissenschaftlern der University of the Philippines liefern wichtige Informationen um in Zukunft Katastrophen zu verhindern. 2001 starben in Ghana bei der panischen Flucht aus einem Fußballstadium 120 Menschen.

Eine nach der anderen

Bisher waren Computermodelle kaum zu überprüfen, da entsprechende Experimente mit menschlichen Teilnehmern nur schwer durchzuführen sind. Das Team um Caesar Saloma hat jetzt ein Modell entwickelt, das auf 60 Mäusen basiert, die aus einem wassergefüllten Becken durch verschieden breite Türen und Abtrennungen auf eine trockene Plattform fliehen. Laut Saloma waren die Versuche dann am erfolgreichsten, wenn der Fluchtweg nur eine Maus nach der anderen durchließ. Diese Einschränkung brachte die Tiere dazu, sich geordnet anzustellen und nicht panisch durch einen erweiterten Durchgang zu fliehen.

Anregung für Architekten

Für die Versuche wurden verschieden breite Ausgänge ausgetestet. Sie ließen entweder eine, zwei, drei oder vier Mäuse passieren. Zusätzlich wurde der Abstand zwischen den Türen verändert. War der Abstand zwischen den Türen zu gering, verlangsamte sich die Flucht der Tiere wieder. Die Anzahl der Mäuse im Wasserbecken blieb konstant bei 30 Exemplaren. Um das Ausmaß der Panik konstant zu halten, wurde für jedes entkommene Tier ein neues hinzugefügt. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre in den Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlichte Studie Architekten zur Planung von Gebäuden mit Fluchtwegen anregen wird, die eine geordnete Flucht begünstigen. (pte)