Die Abgeordneten Maria Berger (SPÖ) und Othmar Karas (ÖVP) zeigten sich in ersten Reaktionen zufrieden mit den vom Parlament verlangten Änderungen. Nun seien eindeutig nur spezifische technische Lösungen patentierbar, nicht aber die Umsetzung physikalischer Anwendungen, sagte Berger nach der Abstimmung. Berger fürchtet allerdings eine Ausweitung der Patentierbarkeit durch den EU-Ministerrat. Aber auch die bisherige Situation, in der zwar das europäische Patentamt im München Patente erteilte, diese aber auf Grund einer unklaren Rechtslage nicht einklagbar waren, sei "unhaltbar".
Viel kritischer sieht die grüne Abgeordnete Mercedes Echerer den Gesetzesentwurf. Zwar habe die Parlamentsposition Verbesserungen gebracht, der Text lasse aber noch viele Schlupflöcher für Anwälte. Hätte man die Patentierbarkeit von Software verhindern wollen, so hätte man dies klarer zum Ausdruck bringen müssen, kritisiert sie. Sie fürchtet, dass die schon angemeldeten 20.000 bis 30.000 Patente, die zumeist in der Hand japanischer und US-Unternehmen seien, durch das neue EU-Gesetz eine einklagbare Rechtsbasis erhalten könnten. Damit sei Tür und Tor für eine "juristische Schlacht" um Softwarepatente geöffnet.