Mexiko-Stadt - Ein mexikanischer Richter hat am Dienstag Haftbefehl gegen den Generalsekretär der mächtigen Gewerkschaft der Erdölarbeiter, Carlos Romero Deschamps, erlassen. Ihm wird vorgeworfen, während des Wahlkampfs im Jahr 2000 rund 1,5 Mrd. Pesos (121,6 Mill. Euro) aus den Kassen der staatlichen Erdölgesellschaft Pemex abgezweigt zu haben. Die Gelder sollen zu einem grossen Teil der Wahlkampagne des Kandidaten der damals noch regierenden Partei der Institutionalisierten Revolution (PRI), Francisco Labastida, zugute gekommen sein.

Trotz der grosszügigen Unterstützung verlor Labastida damals die Wahlen gegen den konservativen Oppositionskandidaten Vicente Fox. Es war die erste Niederlage der PRI bei Präsidentenwahlen seit der Gründung der Partei im Jahre 1929.

Die illegale Parteienfinanzierung mit Pemex-Geldern kam schon bald darauf ans Licht. Deschamps konnte aber zunächst nicht belangt werden, weil er bis zum 31. August dieses Jahres als PRI-Abgeordneter parlamentarische Immunität genoss. (APA/sda)